20. Jan. 1586 in Grünhain bei Annaberg (Sachsen), 19. Nov. 1630 in Leipzig, Dichter und Komponist. Schein war das fünfte Kind des in Dresden geborenen lutherischen Pfarrers und Magisters Hieronymus Schein (1533–1593) und seiner Ehefrau Judith, einer Tochter des an der kurfürstlichen Münze in Dresden tätigen Schmiedemeisters Johann Schacht. Scheins Vater hatte nach dem Besuch der Fürstenschule St. Afra in Meißen 1549 bis 1555 Theologie in Leipzig studiert, versah nacheinander Schulämter in Annaberg (1559/60), Kaden und Brüx (1562), war 1566 Konrektor in Lübeck und von 1574 bis 1578 Schulmeister und Schloßkantor in Weesenstein. Am 10. Sept. 1579 wurde Hieronymus Schein vom Dresdner Oberhofprediger Polycarp Leyser d.Ä. in sein erstes Pfarramt zu Arnsfeld eingeführt und wechselte 1584 als Pfarrer nach Grünhain, wo er sich als ein trewer standhaffter vnd eyfferiger Bekänner der […] Augspurgischen Confession […] beharlich erwiesen (Bericht, gedr. im Anschluß an die Leichenpredigt auf Joh. H. Schein [Repr. bei A. Prüfer 1895], daraus auch die weiteren Zitate). Seine Zeitgenossen rühmten ihn als Graecae literaturae peritissimus & poeta praeclarus (E. Möller 1991, S. 171). Nach dem Tode des Vaters ging die Witwe mit allen Kindern...