*5. April 1886 in Moskau, †25. Nov. 1955 in Basel, Musiker und Musikwissenschaftler. Handschin wurde als Sohn eines in Moskau ansässigen Schweizer Kaufmanns geboren. Er studierte in Basel und in München u. a. Philosophie bei Theodor Lipps (1851–1914) und Byzantinistik bei Karl Krumbacher (1856–1909). Schließlich entschied er sich für die Musik und studierte Orgel bei M. Reger in München und Leipzig, und bei Ch.-M. Widor in Paris. 1909 begann er seine berufliche Laufbahn als Dozent für Orgel am Kons. in St. Petersburg. 1912/13 regte er die Petersburger Komponisten A. Glazunov, Ivan Kryžanovskij, Sergej Ljapunov und S. Taneev dazu an, Orgelwerke für die von J. Joubert in Paris herausgegebene Edition Les Maîtres contemporains de l’orgue zu komponieren. 1914 wurde er zum Prof. ernannt. Ermutigt durch A. I. Silóti begann er 1915 eine Konzertreihe mit Werken von Bach, die er bis 1917 fortführte. Von 1916 datieren erste Publikationen über die Geschichte der Orgel und der Orgelmusik. Handschin läßt die Geschichte des Instruments in der Antike beginnen. 1919 gründete er zusammen mit dem Mathematiker Valentin Kovalenkov ein akustisches Laboratorium. Gegenstand der Forschung waren mehr als 12stufige temperierte Tonleitern. 1920 übersiedelte Handschin in die Schweiz, wo er 1921 über Choralbearbeitungen...