*1285 in Reutlingen, †1359 oder 1360, Sterbeort unbekannt, Musiktheoretiker, Geschichtsschreiber und Verfasser von Schulliteratur. Hugo entstammte der Familie Spechtshart, welche vom 14. bis 16. Jh. in Reutlingen nachweisbar ist. Über seinen Bildungsgang liegen keinerlei Dokumente vor. Doch läßt sein umfassendes Wissen den Besuch einer auswärtigen höheren Schule vermuten. Hugo war als Leutpriester in Reutlingen tätig, wo er vermutlich die Stelle eines Kaplans am Altar der hl. Cosmas und Damian in der Marienkirche innehatte. Bereits 1329 wird ein »Pfaff Hug de Rutlingen« genannt, und zwei Jahre später erwarb »Hugo dictus Spezart«, Priester zu Reutlingen, den in Unterhausen gelegenen Widemhof und das Patronatsrecht der dortigen Kirche, das er noch in den Jahren 1353 bis 1355 innehatte. Dem während des Streits zwischen Ludwig IV. dem Bayern (reg. 1314–1347) und den Päpsten auf den papsttreuen Klerus ausgeübten Druck nachgebend, zelebrierte Hugo 1338 trotz des päpstlichen Interdikts die Messe und verfiel hierdurch dem Bann, von welchem ihn 1348 Bischof Friedrich von Bamberg in Ulm freisprach. Hugo wird letztmals am 12. Mai 1359 im Zusammenhang mit einer Stiftung an die 2. Präbende der Reutlinger St. Nikolauskapelle erwähnt. Da sein Neffe Konrad Spechtshart...