*9. Aug. 1890 in Budapest, †8. Aug. 1963 in Balatonföldvár (Ungarn), Komponist und Musikschriftsteller. Jemnitz studierte an der Budapester Musikakad. Komposition bei H. Kößler (1906–1908) und setzte seine Studien (1908–1911) am Leipziger Kons. bei M. Reger (Komposition), K. Straube (Orgel) und H. Sitt (Dirigieren) fort. Anschließend war er Korrepetitor und Dgt. an den Opern in Bremen, Czernowitz (heute: Tschernowzy, Ukraine), Iglau (heute: Jihlava, Tschechische Republik) und Scheveningen (Niederlande). 1913 übersiedelte er nach Berlin und nahm einige Stunden Unterricht bei A. Schönberg. 1914 kehrte Jemnitz nach Ungarn zurück und war von 1924 bis 1950 Musikkritiker der Tageszeitung Népszava der Ungarischen Sozialdemokratischen Partei. Er galt als einer der einflußreichsten ungarischen Musikkritiker. Als engagierter Förderer der Arbeiterchorbewegung wurde Jemnitz 1945 Vorsitzender des Ungarischen Arbeiterchorbundes und Leiter seiner Musikschule. Nach der Machtübernahme der Kommunisten wurde er 1950 von diesen Posten entfernt.