*10. Nov. 1873 in Paris, †11. Sept. 1949 in Neuilly, Komponist. Rabaud, Sohn einer Sängerin und von Hippolyte François Rabaud (1839–1900), Prof. für Violoncello am Pariser Cons. (einige seiner Werke für Vc. wurden oft versehentlich Henri zugesprochen), sowie Enkel des Flötisten Louis Dorus (1812–1896), erwarb sich insb. durch den Besuch der Proben der Société des Concerts du Conservatoire, an denen sein Vater als Solocellist mitwirkte, früh wichtige Repertoirekenntnisse. Am Cons. studierte er bei Antoine-Antonin-Barthélémy Taudou (Harmonielehre), A. Gédalge und J. Massenet (Kompos.). 1894 gewann er den Rompreis. Nach seinem Italienaufenthalt reiste er nach Bayreuth, von wo er beeindruckt zurückkehrte. Rabaud dirigierte u. a. seit 1908 an der Pariser Opéra, 1915 bis 1917 die Matinées Nationales der Sorbonne und 1918/19 das Boston Symphony Orchestra als Nachfolger von C. Muck. Der kompositorische Durchbruch gelang ihm 1914 mit Mârouf, savetier du Caire, an der Opéra-Comique über 120 Mal, seit 1915 an den großen europäischen Bühnen aufgeführt und 1928 in das Repertoire der Opéra aufgenommen. Rabaud wurde 1918 Mitglied des Institut de France (Académie des beaux-arts). 1920 erfolgte seine Ernennung zum Dir. des Pariser Cons. als Nachfolger Faurés (bis 1941).