*29. Sept. 1854 in Kolberg, †8. Okt. 1897 in Berlin, Komponist, Gesangspädagoge und Musikschriftsteller. Als Sohn der Sängerin Agnes Plüddemann, geb. Grunow, und des Konsuls und Reeders Friedrich Ludwig Plüddemann begann Martin Plüddemann früh mit ersten Kompositionsversuchen, die den Beifall anerkannter Berliner Komponisten fanden. Von 1871 bis 1876 studierte er am Leipziger Kons. (C. Reinecke, E. Fr. Richter). Nach einem kurzen Engagement als Theaterkpm. in St. Gallen entschied sich Plüddemann 1878 für die Sängerlaufbahn, war jedoch seit 1880 durch ein asthmatisches Leiden gezwungen, sich auf die Arbeit als Gesangspädagoge zu beschränken. Seit 1878 verkehrte er regelmäßig mit R. Wagner, für dessen Bayreuther Pläne er sich als Musikschriftsteller bereits seit 1873 einsetzte. 1887 ging er als Dgt. der Singakad. nach Ratibor, wechselte 1889 als Gesangslehrer an die Schule des Steiermärkischen Musikvereins in Graz und versuchte dort eine »Schule des Balladengesanges« aufzubauen. Seit 1894 wirkte er bis zu seinem Tode als Komponist und Musikpublizist in Berlin. Auch Plüddemanns Geschwister Emma und Paul waren Musiker; Emma gründete in Breslau den Plüddemannschen Damen-Chor.