*5. Juli 1874 in Schwanenburg in Livland (heute Gulbene in Lettland), †21. Aug. 1949 in Niederwartha bei Dresden, Komponist, Dirigent und Musikschriftsteller. Er verbrachte seine Gymnasialzeit in St. Petersburg, arbeitete dann zuerst als Hauslehrer und studierte anschließend in Dorpat (Tartu in Estland) Biologie. 1900 schrieb er sich am Kons. und an der Univ. in Leipzig ein. Prägende Lehrer waren J. Klengel, C. Reinecke, H. Kretzschmar und H. Riemann; 1902 wurde er promoviert. Ab 1906 wirkte von Keußler in Prag als Chorleiter u. a. des Deutschen Singvereins sowie als Dgt. bei den Symphoniekonzerten des Musikerverbandes. Daneben hielt er Vorlesungen zu Musikgeschichte und -ästhetik. 1918 bis 1922 leitete er in Hamburg die Singakademie und zeitweilig die Philharmonischen Konzerte. In den 1920er Jahren engagierte er sich intensiv für die soziale Absicherung von Musikern. Ab 1922 arbeitete er als Gastdirigent und Liedbegleiter, in erster Linie seine eigenen Kompositionen interpretierend. 1934 erhielt er eine Anstellung als MD. an der Saint Patrick’s Cathedral in Melbourne (Australien). Bis 1936 publizierte er Aufsätze und Essays zu musikhistorischen, -ästhetischen und teilweise -ethnologischen Fragen. Im selben Jahr kehrte er nach Deutschland zurück, weigerte sich aber hier,...