*4. Febr. 1892 in Helsinki, †2. März 1959 ebd., Komponist. Kilpinen studierte am Musikinstitut von Helsinki zwischen 1908 und 1917 bei E. Melartin und Erik Furuhjelm sowie in Wien 1910/1911 und Berlin 1913/1914 bei P. Juon und O. Taubmann. Um 1923 etablierte er sich in Finnland als führender Komponist. In Deutschland setzte er sich durch das Engagement von Gerhard Hüsch in Köln und Berlin als Liederkomponist schnell durch, doch auch in Großbritannien wurde bereits 1935 eine Kilpinen Society gegründet. Dort wurden die ersten Kilpinen-Schallplatten von His Master’s Voice gepreßt. Seine Klavierwerke entstanden konzentriert zwischen 1930 und 1936 und wurden von seiner Ehefrau, der Pianistin Margaret Kilpinen, uraufgeführt. Kilpinen trug aktiv zu den kulturellen Beziehungen zwischen dem NS-Reich und Finnland bei. Dank seiner Initiative nahm Finnland unter der Vizepräsidentschaft von J. Sibelius von Anfang an eine führende Rolle im Ständigen Rat für internationale Zusammenarbeit der Komponisten in Berlin ein. Kilpinen bemühte sich um die poli­tische Instrumentalisierung von Sibelius als Symbolfigur seiner pro-national­sozialistischen Heimat. 1942 erhielt er in Helsinki den Ehrentitel eines Prof. und 1948 (trotz beachtlicher Widerstände, nicht zuletzt von Urho K. Kekkonen, aber mit aktiver Hilfe des noch amtierenden Präsidenten Juho...