*31. März 1896 in Magdeburg, †10. März 1974 in Landau/Isar, Komponist und Organist. Piechler studierte 1919 bis 1921 an der Akad. für Tonkunst in München Orgel und Komposition. In den 1920er Jahren machte er eine internationale Konzertkarriere und wurde mit Ch.-M. Widor, K. Straube, Fr. Schreker und Otto Singer bekannt. 1922 spielte Piechler den Orgelpart bei der UA von R. Strauss’ Alpensymphonie. 1925 wurde er Domorg. in Augsburg und ab 1925 Lehrer für Theorie, Komposition und Orgel am Kons. Augsburg, das sein Onkel Heinrich Kaspar Schmid leitete. Ende der 1920er Jahre hatte er erste große Erfolge als Komponist von Chor- und Orchesterwerken, insb. mit Sursum corda und Das Tagewerk. Als Orgelsachverständiger war er entscheidend an der Konzeption der 1928 geweihten Passauer Domorgel beteiligt. 1928 begann die Freundschaft mit Albert Schweitzer, die für Piechlers Schaffen (u. a. Konzert für Orgel und Orchester) von Bedeutung war. Ab 1937 konnte Piechler aufgrund der jüdischen Abstammung der Mutter nicht mehr künstlerisch tätig sein. Die Stadt Augsburg schützte ihn vor dem Zugriff des NS-Regimes. 1945 bis 1955 war er Direktor des Augsburger Konservatoriums.