*2. Febr. 1875 in Wien, †29. Jan. 1962 in New York, Geiger und Komponist. Nachdem er zunächst mehrere Jahre lang Unterricht bei seinem Vater erhalten hatte, wurde Kreisler 1882 im Alter von sieben Jahren am Wiener Kons. aufgenommen, wo er Violinunterricht bei J. Hellmesberger d.J. erhielt und A. Bruckners Unterricht in Musiktheorie besuchte. Kreisler beendete seine formelle Musikausbildung am Pariser Cons. (1885–1887), wo er Violine bei J. Massart und Komposition bei L. Delibes studierte. Im Alter von 12 Jahren gewann er 1887 den Premier Prix, die höchste Auszeichnung der Institution. Nachdem er mit dem Pianisten M. Rosenthal eine Tournee durch die USA unternommen hatte (1888–1889), vernachlässigte er das Violinspiel einige Jahre lang. Kreisler kehrte nach Wien zurück und besuchte das Gymnasium, studierte für kurze Zeit Medizin und leistete seinen Wehrdienst. Von 1896 an nahm er das Violinspiel wieder auf und hatte 1898 in Wien und 1899 in Berlin sein Debüt. Der Zeitraum bis zum Ersten Weltkrieg war für Kreisler eine produktive Phase: Er komponierte den Großteil seiner berühmten Charakterstücke, begann mit ersten Einspielungen und unternahm weitreichende Konzertreisen (1910 spielte er die UA des Violinkonzerts von E. Elgar in London). Zu Beginn des Ersten Weltkriegs...