*10. Okt. 1641 in Waldthurn (Oberpfalz), †13. Okt. 1717 in Sorau (Niederlausitz, heute Zary), Musiktheoretiker, Komponist und Romanschriftsteller. Printz stammte aus einer gutsituierten oberpfälzischen Familie. Die Mutter Maria Katharina geb. Schütter war eine lutherische Pfarrerstochter, der Vater Christopher Printz diente u. a. als Verwalter, Forstmeister und Steuereinnehmer den Herrn von Wirsberg, denen Waldthurn gehörte. Nach Kriegsende wurde die Familie von der bayerischen Rekatholisierungspolitik betroffen und zog ins nahegelegene Vohenstrauß, das zur von diesen Maßnahmen unberührten Pfalzgrafschaft Sulzbach gehörte. Printz besuchte die Lateinschulen in Vohenstrauß (1649–1654) und Weiden (1654–1658); hier erlernte er die »zierliche neue Manier in Singen« (AW, Bd. 3, S. 27) und mehrere Instrumente (Violine, »Clavier«, Posaune, Zinken). Anschließend studierte er Theologie an der Universität Altdorf (1658–1661), widmete sich aber weiterhin seinen musikalischen Interessen und daneben der Mathematik. Die musiktheoretischen Grundlagen vermittelte ihm der Mathematikprofessor A. Treu, der sich in seinen Vorlesungen und Veröffentlichungen auch mit Fragen der Musiktheorie beschäftigte. Anfang 1661 verließ Printz Altdorf ohne Abschluß; eine theologische Karriere in seiner Heimat erwies sich als aussichtslos, da Printz mit einer wohl zu antikatholischen Probepredigt in Vohenstrauß Anstoß erregte und damit der Toleranzpolitik des Fürstentums Sulzbach widersprach....