* 2. März 1900 in Dessau, † 3. April 1950 in New York, Komponist. Weill war das dritte von vier Kindern der Eheleute Albert Weill (1867–1950) und Emma Weill (geb. Ackermann, 1871–1955). Der Vater war seit 1898 Kantor der jüdischen Gemeinde in Dessau und veröffentlichte selbst einige geistliche Kompositionen. Die Familie stammte ursprünglich aus dem Badischen, wo sich ihre Wurzeln anhand einer Reihe von prominenten Rabbinern bis ins 14. Jh. zurückverfolgen lassen. Weill erhielt früh Klavierunterricht vom Vater, der ihn bald an hauptberufliche Klavierlehrer weiterreichte; erste überlieferte Kompositionsversuche entstanden ab 1913. Im Alter von ca. 15 Jahren nahm Weill Unterricht in Klavier und Musiktheorie bei dem ehemaligen Pfitzner-Schüler Albert Bing, dem 1. Kpm. des hzgl. Hoftheaters in Dessau. Bing erkannte und förderte Weills Talent, ohne ihm jedoch Kompositionsunterricht im engeren Sinne zu geben. Neben der Musik entwickelte Weill in diesen Jahren ein starkes Interesse an Literatur und Theater, das sich in lebhafter Lektüre, häufigen Theaterbesuchen und entsprechenden schulischen Auszeichnungen niederschlug.Nach dem Abitur zog Weill im April 1918 nach Berlin, wo er ein Studium an der Berliner Musikhochschule aufnahm und gleichzeitig Philosophievorlesungen an der Universität besuchte. Zu seinen Lehrern gehörten E. Humperdinck und P. Juon (Komposition), Friedrich Koch (Kontrapunkt) und Rudolf...