*  1079 in Le Pallet (südöstl. von Nantes), † 21. Apr. 1142 in Saint-Marcel bei Chalon-sur-Saône. Abaelardus war der Sohn eines Ritters, verzichtete aber auf sein Erbe und studierte in Paris bei Roscelin von Compiègne und Wilhelm von Champeaux. Außerhalb der Stadt gründete er 1108 eine eigene Schule. Ein Verhältnis zu seiner Schülerin Heloise, der Nichte eines Kanonikers Fulbert, wurde erst entdeckt, als Heloise ein Kind erwartete. Abaelard entführte sie, versöhnte sich nach der Geburt seines Sohnes Astralabius mit Fulbert und versprach, Heloise zu heiraten. Als Fulbert aber erfuhr, daß Abaelard die Ehe geheimhalten wollte, fühlte er sich betrogen und ließ Abaelard überfallen und entmannen.Heloise wurde Nonne im Kloster Argenteuil, Abaelard Mönch in Saint-Denis. Seine theologischen Schriften brachten ihn in Konflikt mit der Kirche, die ihn 1121 auf der Synode von Soissons verurteilte. Abaelard verließ nach einem Streit Saint-Denis und erbaute in Quincey bei Nogent-sur-Seine das Bethaus Paraklet. 1126 wurde er Abt von Saint-Gildas-de-Rhuys (Bretagne), wo er sich bald die Feindschaft der Mönche zuzog, als er die Klosterzucht wiederherstellen wollte. Da Heloise, inzwischen Äbtissin, mit ihren Nonnen Argenteuil verlassen mußte, schenkte Abaelard ihnen das Bethaus zum Paraklet und wurde ihr geistlicher Betreuer.Um 1135/36...