* 1. Nov. 1847 in Chambly bei Montreal, † 3. April 1930 in London (verheiratet seit 1878 mit Ernest Gye), Sängerin. Die Eltern waren französisch-kanadischer, die mütterliche Großmutter schottischer Abstammung. Der Vater, ein Organist, leitete bis 1868 ihre vielseitige musikalische Ausbildung allein. 1866 zog die Familie von Montreal nach Albany/N. Y. (der Stadt, der sie mit ihrem späteren Künstlernamen ihre Reverenz erwies), wo Emma Sopransolistin und vertretende Organistin an der katholischen Kathedrale wurde. Zwei Jahre später ging sie nach Paris zu G. Duprez und bald darauf nach Mailand zu Fr. Lamperti, der sie in Messina debütieren ließ. Ihr erster Auftritt war als Oscar in Un ballo di maschera, ihre erste große Rolle Amina in La sonnambula, beide im Dez. 1869. Damals nahm sie den Namen Albani an, unter dem sie schnell berühmt wurde. Als Amina debütierte sie in London (1872, alsbald ihr ständiger Wohnsitz), in Paris (1872) und in New York (1874). H. von Bülow bezeichnete Emma Albani 1877 als den »lichtvollsten Gesangsstern der Gegenwart« (Briefe und Schriften, hrsg. von M. von Bülow, Bd. 3, Lpz. 1896, S. 370). Das Publikum der europäischen Hauptstädte jubelte ihr zu, doch auch in ihrem Heimatland...