*24. Februar 1842 in Padua, †10. Juni 1918 in Mailand, Librettist, Musikschriftsteller und Komponist. Sein Vater Silvestro Boito war Miniaturmaler und entstammte einer alten Künstlerfamilie, seine Mutter Giuseppina Boito, geb. Radolinska, war eine polnische Gräfin. Nachdem Silvestro Boito seine Frau verlassen hatte, wuchsen die beiden Söhne Camillo und Arrigo bei der Mutter in Padua, Venedig und Mailand heran. In Venedig erhielt Arrigo seit seinem fünften Lebensjahr eine musikalische Ausbildung durch Luigi Plet sowie die Brüder Antonio und Giovanni Buzzolla. Von 1853 bis 1861 war er Schüler des Mailänder Konservatoriums, wo er seit seinem zweiten Studienjahr als Stipendiat gefördert wurde. Sein wichtigster Lehrer war der Opernkomponist und Dirigent Alberto Mazzucato. Nach dem Tod der Mutter 1859 (der Vater war bereits 1856 gestorben) lebte Arrigo im Hause des sieben Jahre älteren Camillo, der bereits eine erfolgreiche Architektenlaufbahn eingeschlagen und 1859 den Lehrstuhl an der Mailänder Kunstakademie erhalten hatte. In der Mailänder Studienzeit beschäftigte sich Boito intensiv mit der deutschen Instrumentalmusik und besonders mit den Werken Beethovens und Mendelssohns. Mit seinem Kommilitonen Franco Faccio begründete er eine lebenslange Freundschaft, die sich bald auch in gemeinsamer künstlerischer Aktivität niederschlug. 1860 wurde im...