*ca. 1706 in Frasso Telesino (Prov. Benevent/Kampanien), †nach 1771 ebd., Komponist. Calandro war der Sohn von Giacomo Calandro aus Frasso. Er war möglicherweise 1721 Schüler des Cons. dei Poveri di Gesù Cristo und 1725 des Cons. della Pietà dei Turchini. Wie aus verschiedenen zeitgenössischen Primärquellen italienischer Provenienz hervorgeht, wirkte Calandro zunächst als maestro di cappella und Komponist von weltlichen, nichtszenischen Vokalwerken sowie Instrumentalmusik in Neapel, wo er schließlich ab ca. 1747 bis 1749 am kleinen Teatro della Pace die Tradition der Opera buffa im neapolitanischen Dialekt fortsetzte. 1750 siedelte er nach Rom über und wurde dort Päpstlicher Hofkpm. und (Flöten?-)Virtuose der Familie Orsini d’Aragona. Er komponierte nun auch geistliche Kantaten und Oratorien und liturgisch gebundene Kirchenmusik. Ab 1756 war er vorübergehend auch in Bologna, Venedig und Terni (Umbrien) tätig. Er stand in Kontakt mit Padre Martini (vgl. dazu den aus Rom an ihn gerichteten Brief vom 5. Febr. 1757, Ms. I-Bc Carteggio Martiniano, Bd. 27). Spätestens 1772 kehrte Calandro wieder in seinen kampanischen Heimatort Frasso Telesino zurück.