* 31. Dez. 1877 im südrussischen Charkow (heute Charkiv, Ukraine), † 8. Okt. 1938 in Charkow (erschossen), Bandurist, Komponist, Pädagoge, Wissenschaftler, Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler. Chotkevyč entstammte einer Familie von Köchen. Er erlernte früh das Violinspiel und bei volkstümlichen Musikern auch das Spiel auf der Bandura. Nach dem Besuch der Realschule (1894) beendete er 1900 das technologische Inst. in Charkow. Seit 1895 trat er als Bandurist in Konzerten auf. Das von ihm gegründete Arbeitertheater in Charkow brachte zwischen 1903 und 1905 etwa 30 Theatervorstellungen auf die Bühne. Unter dem Druck der gegen eine ukrainische Autonomie gerichteten russischen Repressionen ging Chotkevyč von 1906 bis 1912 ins habsburgische Galizien. Hier gründete er das huzulische ethnographische Theater, mit dem er in Galizien, in der Bukowina und in Polen auftrat. Seine literarischen, musikalischen und aufklärerischen Aktivitäten wurden von den namhaftesten Vertretern ukrainischer Kultur wie Ivan Franko, Lesja Ukraïnka, Vasil’ Stefanik und Les’ Kurbas unterstützt. Politische Verfolgungen brachten Chotkevyč in den Jahren 1912 bis 1917 vorübergehend in Kiew und Charkow in Gefangenschaft. 1919 gründete er in Poltawa ein Banduristenensemble, aus dem später die Gosudarstvennaja kapella banduristov Ukrainy...