* 1678 in Stolberg (Harz), † 30. März 1769 in Leipzig, Instrumentenbauer. Joh. H. Eichentopf kam 1707 als »abgedankter Soldat« nach Leipzig und war dort bis zum seinem Tode tätig. Eichentopf war bekannt für seine Holzblasinstrumente, fertigte aber auch Blechblas- und Streichinstrumente. 1710 heiratete er in der Thomaskirche und wurde bei dieser Angelegenheit als »Instrumentalischer Pfeifenmacher« tituliert. 1717 wurden ihm die Bürgerrechte der Stadt Leipzig verliehen. 1749 ging er im Alter von 71 Jahren in Rente. Seine letzten Jahre verbrachte der Vater von acht Kindern ab 1756 im Johannishospital, wo er 1769 im Alter von 91 Jahren starb.Eichentopfs Holzblasinstrumente waren von hoher Qualität und genügten dem Standard der Stadt Leipzig zur Zeit J. S. Bachs. Seine Oboen da caccia, Oboen d’amore, Oboen, Flöten und Fagotte orientierten sich an der Stilistik der Nürnberger Instrumentenbauer.Besonders die Oboe da caccia stiftete lange Zeit Verwirrung und galt zunächst als der Vorläufer des Englischhorns. Sie wird in zahlreichen Kantaten der Matthäus- und Johannes Passion sowie dem Weihnachtsoratorium von J. S. Bach eingesetzt. Die ›Jagdoboe‹ leitet ihren Namen wahrscheinlich von den im Jagdwesen gebräuchlichen Hörnern ab, ist also durch eine gebogene Bauart mit ausladendem Schallbecher gekennzeichnet. Es wurde...