fl. *ca. 1400–1415, Komponist und Sänger. Vom 23. Juni 1412 bis 1415 war Fabri Priester und Chormeister an der Kirche von St. Donatian in Brügge, an der im 15. Jh. etliche Musiker tätig waren (D. Vide, G. Joye, G. Dufay). Vier Fabri zugeschriebene Kompositionen sowie eine Reihe von Werken aus seinem Umkreis zeigen weitere Seiten seines Wirkens. Ein in der Hs. I-Bc Q15 dem »scolaris Tapissier« zugeschriebenes Gloria, das mit einem darauffolgenden Credo von Tapissier ein Paar bildet, nimmt Bezug auf Fabris Studien bei dem burgundischen Hofkomponisten Jean de Noyers (gen. Joh. Tapissier). Ein einziges, das Repertoire der Ars nova einschließendes Fragment österreichischer Provenienz (A-HE) enthält drei weitere Fabri zugeschriebene (und durch die Solmisationssilbe ausgewiesene) dreistimmige Kompositionen. Die drei in der Hs. A-HE als 1°, 2°, und 3° ausgewiesenen, hintereinander notierten Abschnitte von »Sinceram salutem« deuten auf eine unvollständige Antiphon hin. Der Kanon »Furnos reliquisti quare?« In ModA (I-Moe α.M.5.24), in dem wie auch in der Motette »Sinceram salutem« ein »Frater Buclarus« angesprochen wird, ist Magister Egardus (gen. Joh. Ecghaerdt), dem succentor an St. Donatian (1370/71) und Lehrer Fabris, zugeschrieben. »Ach vlaendere vrie«...