* 24. (11.) März 1900 in Mar’janovka bei Kiew, † 21. Dez. 1993 in Moskau, Sänger. Der Bauernsohn Ivan Kozlovs’kyj hatte bereits früh sein Gesangsstudium in Kiew abgeschlossen und debütierte 1922 in der Titelpartie von Gounods Faust in Poltawa. Während dieser Anfangszeit seiner Karriere bekam er überwiegend lyrische Rollen übertragen wie Lenskij (Čajkovskij, Evgenij Onegin), Alfredo (Verdi, La traviata) oder Herzog (Verdi, Rigoletto). Über Charkow und Swerdlowsk (heute: Jekaterinburg) gelangte er 1926 ans Moskauer Bolšoj-Theater, wo er über drei Jahrzehnte zusammen mit seinem Rivalen S. Lemešev das lyrische Tenorfach beherrschte. Ende der 1930er Jahre gründete er vorübergehend ein eigenes Opernensemble, das in Rußland selten gespielte Werke zur Aufführung brachte, so etwa J. Massenets Werther, Chr. W. Glucks Orphée et Eurydice und R. Leoncavallos Pagliacci. Trotz der über 50 Opernpartien Kozlovs’kyjs, von denen rund zwei Dutzend auf Schallplattengesamtaufnahmen der russischen Staatsfirma Melodija dokumentiert sind, wird seine Bühnenlaufbahn noch übertroffen von seinem Wirken im Konzertsaal. Schon als 19jähriger hatte er begonnen, erste Liederabende zu geben, und noch mit über 70 ist er als Konzert- und Liedinterpret in Erscheinung getreten. Raritäten des Konzertrepertoires wie B. Brittens Serenade...