*4. Febr. (23. Jan.) 1880 in Chmeliv (Poltawer Gouv., heute: Sumyer Gebiet; Ukraine), †19. Sept. 1953 in Moskau, Folklorist und Musikethnologe. Kvitka wurde in eine Bauernfamilie geboren, verlor schon früh seine Eltern und wurde von dem kinderlosen Ehepaar Karpov aufgezogen, mit dem er nach Kiew übersiedelte. In seinem siebten Lebensjahr begannen sie, ihn im Klavierspiel zu unterrichten. 1889 bis 1896 besuchte Kvitka das Kiew-Pečersker Gymnasium und studierte während der letzten Gymnasialjahre gleichzeitig an der Musiklehranstalt der Kiewer Abteilung der Kaiserlich Russischen Musikges. in der Klavierklasse bei Hryhorij Chodorovs’kyj (1853–1927), die er aus gesundheitlichen Gründen nicht beendete. 1897 begann er im nördlichen Kiewer Gouv. Volkslieder aufzuzeichnen. 1898 lernte er M. Lysenko kennen, der großen Einfluß auf seine schöpferischen und wissenschaftlichen Interessen ausübte, und seine zukünftige Frau, die ukrainische Schriftstellerin Lesja Ukraïnka (Larysa Kosač; 1871–1913). 1902 absolvierte Kvitka die juristische Fakultät der Kiewer Universität. Seit Beginn des 20. Jh. zeichnete er Folklore in Žytomyrščyna, in den Karpaten, auf, Lieder aus Volyn’, gesungen von seiner Frau (Narodni melodiï z holosu Lesi Ukraïnky 1917, 1918). Auf ihre Initiative hin beteiligte sich das Ehepaar aktiv an beiden Serien der Melodiï ukraïn’skych narodnych dum (Melodien ukrain....