*29. Juni 1842 in Hořovice (Horschowitz, Böhmen), †26. April 1924 in Wien, Komponist, Pianist und Organist. Aufgrund einer Infektionserkrankung in den Kinderjahren erblindet, wurde er nach Übersiedlung der Familie 1848 nach Wien bis 1858 im k.k. Blinden-Erziehungs-Institut von Matthias Schlechter in Klavier unterrichtet, ab 1857 war er bereits Schüler des Wiener Kons. bei Eduard Pirkhert (Klavier) und S. Sechter (Theorie). 1863 debütierte er in Wien als Pianist. Auf seit 1864 unternommenen Konzertreisen spielte er in Prag, Dresden, Leipzig, Hannover und trat auch in England, Frankreich und Rußland auf. 1865 wurde er vom (ebenfalls blinden) König Georg V. zum Hannover’schen Kammerpianisten und Lehrer seiner Tochter ernannt, 1866 kam er im Gefolge des Königs in dessen Exil nach Österreich und lebte in Gmunden und Wien. 1870 erschien Labors op. 1 im Druck. Von Johann Evangelist Habert in Gmunden im Orgelspiel ausgebildet, trat er 1874 zum erstenmal als Org. auf. 1891 wurde er Korrespondent der eben gegründeten Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen, nahm ab 1893 an der Edition der DTÖ (und schon vorher an jener der sog. Kaiserwerke) teil. Labor entwickelte ein Musikschriftsystem für Blinde, das er...