*7. März 1822 in Lorient, †5. Juli 1884 in Paris, Komponist und Dirigent. Massé durchlief die für einen französischen Komponisten seiner Zeit typischen Stationen: Das Pariser Cons., in das er 1834 eintrat, verließ er nach Preisen für Solfège (1837), Klavier (1839) Harmonie (1840), Fuge (1843), das Kompositionsstudium bei F. Halévy 1844 mit dem Rompreis für die Kantate Le Rénégat de Tanger. In Rom (1844–1846) entstanden pflichtgemäß eine Messe und eine Oper, La favorita e la schiava. Wie kurz zuvor Ch. Gounod, bereiste auch Massé anschließend Italien und Deutschland, bevor er nach Paris zurückkehrte, wo er aber erst ab 1850 mit La Chanteuse voilée (Eugene Scribe, Adolphe de Leuven) auf der Opernbühne erfolgreich war. Neben Liedern entstanden in den 1850er Jahren regelmäßig Opern (11) für die Opéra-Comique und das Théâtre Lyrique, bis ihm die Position als Chordgt. an der Opéra (ab 1860) und seine Kompositionsprofessur am Cons. (ab 1866) nur mehr wenig Zeit zum eigenen Komponieren ließen. Eine Nervenkrankheit zwang ihn, 1876 seine Ämter aufzugeben; 1877 wurde er, seit 1856 Chevalier der Légion d’honneur, als D. Fr. E. Aubers Nachfolger zu deren Officier...