*6. Sept. 1633 in Asch (Vogtland), †10. Okt. 1676 in Leipzig, Komponist und Organist. Sebastian Knüpfer war der Sohn des Org. in Asch, Johann Knüpfer, der ein »musicus non vulgaris« und sein erster Lehrer war (zit. nach B. Fr. Richter 1902, S. 208). Von 1646 bis 1653 besuchte er das prot. Gymnasium poeticum in Regensburg. Hier erhielt er weitere musikalische Ausbildung, vermutlich durch den Organisten an St. Oswald, Augustin Kradenthaler (†1660); seine später gerühmten philologischen Kenntnisse und seine humanistische Ausbildung wurden von dem Regensburger Superintendenten Balthasar Balduin gefördert. Seit dem Wintersemester 1653 studierte Knüpfer an der Leipziger Univ. und sang als Bassist in den Hauptkirchen. Nach dem Tod des Thomaskantors T. Michael (1657) setzte er sich bei der Wahl um dessen Nachfolge u. a. gegen A. Krieger und W. Fabricius durch. Zur Erbhuldigung Kurfürst Johann Georgs II. am 30. Sept. 1657 führte Knüpfer mit einer Vertonung des 100. Psalms seine erste Komposition in diesem Amt auf und widmete dem Leipziger Rat ein Madrigal auf das zurückerhaltene Jagdrecht. Neben seiner Tätigkeit als Thomaskantor formierte er ein angesehenes Collegium musicum; Reisen als Orgelsachverständiger führten ihn u. a. nach...