*27. April 1802 in Nyon, †13. März 1861 in Paris, Komponist und Musiklehrer. Niedermeyer erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater, einem aus Würzburg stammenden Musiklehrer. 1817 nahm er in Wien bei I. Moscheles Klavier- und bei E. A. Förster Kompositionsunterricht. 1819 studierte er in Rom bei V. Fioravanti (Vokalkomposition) und 1820 in Neapel bei N. A. Zingarelli. In Neapel verhalf ihm G. Rossini zur erfolgreichen UA seiner ersten Oper I Reo per amore (1820). Nachdem Niedermeyer zwischen 1821 und 1823 in Genf Klavier unterrichtet hatte, ließ er sich 1823 bis zu seinem Lebensende in Paris nieder, unterbrochen lediglich von einem eineinhalbjährigen Aufenthalt in Brüssel. In Paris verhalf ihm wiederum Rossini bei der Aufführung seiner Bühnenwerke, die jedoch kaum Erfolg hatten. Ab 1858 – nach seinem letzten erfolglosen Bühnenwerk La Fronde – wandte sich Niedermeyer der Kirchenmusik zu. Die von ihm unter dem Namen École Niedermeyer gegründete Kirchenmusikschule (eine Wiederaufnahme des 1818 von A. Choron gegründeten Instituts) hatte dank staatlicher Unterstützung und Niedermeyers großem Engagement rasch Erfolg.