* 8. Okt. 1821 in Puderbach bei Laasphe (Kreis Wittgenstein, Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Hohenstein), † 13. Sept. 1885 in Berlin, Komponist, Klavier- und Kompositionslehrer, Geiger und Pianist. Ersten Musikunterricht erhielt er von Karl Batta. 1835 stellte Kiels Vater, selbst Volksschullehrer, ihn im Lehrerseminar zu Soest vor, doch der dortige Musiklehrer Engelhardt empfahl ein Musikstudium. Kurz darauf machte der Superintendent Kneip auf Schloß Berleburg den jungen Kiel mit Fürst Albrecht I. von Sayn-Wittgenstein-Berleburg bekannt, der Kiels musikalische Ausbildung zu fördern beschloß. Am Berleburger Hof erhielt er 1835 intensiven Violinunterricht bei Prinz Karl, dem Bruder des Fürsten, und wurde schon 1836 Violinist an der Hofkapelle (bis Anfang 1838). Albrecht I. ermöglichte Kiel von März 1838 bis Herbst 1839 Kompositionsunterricht bei dem Kammermusiker Kaspar Kummer in Coburg. Kiel kehrte nach Berleburg zurück und war dort von März 1840 bis Okt. 1842 Hofkpm. sowie Haus-Musiklehrer der Fürstenkinder. Er verließ am 30. Okt. 1842 Berleburg und ging nach kurzem Aufenthalt bei L. Spohr in Kassel nach Berlin. Aufgrund fürstlicher Empfehlungen und einer Widmungskomposition erhielt Kiel von Friedrich Wilhelm IV. ein dreijähriges Kompositionsstipendium. Er studierte von Ende 1842 bis Herbst 1845 Kontrapunkt und freie Komposition bei S. W. Dehn. Als...