*1710, 1715 oder 1717 in Cospicua (Malta), †1792 in Bormla (Malta), Komponist, Kapellmeister und Musiklehrer. 1725 erstmals als »l-Chierico Michaelis Angelis Vella« notariell nachgewiesen, wurde Michelangelo Vella ab 1730 Schüler von N. Fago in Neapel und 1734 in der Kirchengemeinde von Acerra in der Provinz Neapel eingesetzt. 1738 kehrte er nach Malta zurück und ist seit 1739 als maestro di cappella belegt. Er führte die aus Neapel her vertrauten Lehrmethoden in Malta ein und unterrichtete um 1761 die Malteser N. Isouard und Francesco Azopardi (1748–1809) in Kontrapunkt. Seit 1762 war er an der Kirche l-Immakulata Konċizzjoni in Bormla tätig, wirkte aber außerdem für maltesische Kirchengemeinden in Żebbuġ, Żurrieq und Tarxien sowie auf der Nachbarinsel Gozo. Der Malteser-Orden als großer Musikpatron und Auftraggeber bestellte bei ihm Werke für ihre in Valletta gelegene Konventkirche (heute St. John’s Co-Cathedral). Außerdem wurden zum alljährlichen volkstümlichen Calendimaggio am Abend des 30. April eigens weltliche Kantaten auf dem großen Vorplatz vor dem Ordenspalast in Valletta aufgeführt. »Don Michel’ Angelo Vella« ist als einer von zwei genuin maltesischen Komponisten für jene Auftragswerke genannt und mit drei Aufführungen 1740, 1741 und...