*um 1509 in Salamanca, †nach 1557 wahrscheinlich ebd., Vihuelaspieler und Komponist. Aus einer gebildeten Familie stammend, scheint Pisador den größten Teil seines (dokumentierten) Lebens als Beamter (mayordomo) der Stadt Salamanca und nach 1532, während des langjährigen Aufenthalts seines Vaters am Hofe von Monterrey in Galizien, als Verwalter verschiedener Besitztümer gearbeitet zu haben. 1526 erhielt Pisador die niederen Weihen, erlangte danach jedoch keine weiteren kirchlichen Würden. Zweimal wurde er in einen Erbschaftsprozeß verwickelt, zunächst mit seinem Bruder (1550–1553), später auch mit seinem Vater (1557). Kurz nach dem Tod seiner Mutter erhielt Pisador von seinem Vater einen langen Brief (dat. 13. Okt. 1550; Repr. bei N. Alonso Cortés 1921, S. 332–333), in dem dieser seinen Sohn mit Blick auf dessen fortgeschrittenes Alter drängte, sein blödsinniges Buchprojekt (»bobería del libro«) aufzugeben und das Werk stattdessen einem Drucker zu verkaufen. Ohne Zweifel war damit Pisadors Libro de Música gemeint, den dieser zuhause mit professioneller Unterstützung von Guillermo Millis selbst druckte. Dafür, daß Pisador jemals eine Stellung als Musiker innegehabt hätte, gibt es keinerlei Belege.