* get. 13. Febr. 1660 in Preßburg (Bratislava), † Ende Nov. 1727 in Dublin (Irland), Komponist. Kusser kam wohl als 14jähriger mit den Eltern nach Stuttgart, wo sein Vater als Director und Informator Musices an der Stiftskirche und dem Pädagogium angestellt wurde. Die in WaltherL (1732) erstmalig erwähnte und im späteren Schrifttum immer wieder behauptete sechsjährige Ausbildung durch J. B. Lully ist glaubhaft. Sein Aufenthalt in Paris fällt in die Zeit von 1674 bis 1680. Im Vorwort seiner 1682 in Stuttgart gedruckten und dem Herzog Friedrich Karl zu Württemberg zugeeigneten Composition de musique betont Kusser, er schließe sich bewußt an die Schreibweise des »fameux baptiste« an, »dont les ouvrages font à présent les plaisirs de touttes les cours de l’Europe. Je me suis réglé à suivre sa Méthode, et à entrer dans ses manières délicates, autant, qu’il m’a esté possible«. 1680 stand er in Diensten des Hofes in Baden-Baden. 1682 wurde der 22jährige an den Ansbacher Hof geholt (C. Sachs 1909), um die dortigen Streicher in der französischen Strichart zu unterweisen, was seine Vertrautheit mit der französischen Musizierpraxis dokumentiert. Am 8. Okt. 1683 nahm Kusser in Ansbach seinen...