*23. Mai 1741 in Motta (Friaul), †21. März 1801 in Bonn, Komponist. Nach Chr. G. Neefe, der im 18. Jh. die frühesten biographischen Zeugnisse (samt Werkverzeichnis) Lucchesis veröffentlichte, wuchs Andrea Lucchesi in der heutigen Provinz Treviso auf und erhielt wahrscheinlich ab 1757 seine musikalisch-dramatische Ausbildung bei G. Cocchi (Leiter des Ospedale degl’Incurabili) in Venedig. G. Paolucci sowie der aus Padua stammende G. Saratelli (Kpm. an San Marco) bildeten Lucchesi kirchenmusikalisch aus. Mit der Unterstützung von Graf Giordano Riccati wurde Lucchesi ab 1765 als Opernkomponist in Venedig bekannt; darüber hinaus schrieb er sowohl geistliche als auch weltliche Auftragswerke. Außerdem trat er in benachbarten Städten als Cembalo- und Orgelvirtuose auf. 1771 trat er als Leiter einer italienischen Gastspieltruppe erstmals am kurfürstlichen Hof von Max Friedrich in Bonn auf. Die Aufführung seiner Le donne sempre donne während des Karnevals 1772 markiert den Beginn der Bonner Arbeit in fester Anstellung. Per Dekret vom 26. Mai 1774 zum Hofkpm. und damit zum Amtsnachfolger des Großvaters L. van Beethovens ernannt, zeichnete Lucchesi von da an für die Kirchenmusik verantwortlich. 1775 heiratete er die Tochter des Bonner Geheimrats Franz d’Anthoin. Abgesehen von einem Aufenthalt in Venedig 1783/84, wo Lucchesi seine Oper Ademira...