*1564 in Lüneburg, †5. Mai 1629 in Rostock, Theoretiker und Komponist. Als Sohn eines Perlstickers erhielt er am Johanneum seiner Heimatstadt eine gründliche Allgemeinbildung. Von seinen Lehrern muß ihn vor allem der Konrektor L. Lossius beeindruckt haben. Dieser hatte mit seiner Psalmodia (DKL 155310) nicht nur eine weit verbreitete, bis 1595 in sechster Auflage erschienene Sammlung alter gregorianischer Melodien für den protestantischen Gottesdienst und 1563 mit den ebenfalls mehrmals nachgedruckten Erotemata ein Lehrbuch für den Schulgesangsunterricht veröffentlicht, sondern Lehrbücher für alle Zweige des Schulunterrichts herausgebracht, dazu umfangreiche theologische Schriften. Vor allem sein Lehrbuch der Rhetorik hat Burmeister später auswerten können. Lossius erteilte auch den Musikunterricht in der Tertia, während in den Oberklassen die Kantoren Chr. Praetorius (bis 1581) und E. Dedekind unterrichteten; beide erwähnt Burmeister in seiner Musica poetica. 1586 konnte er sich an der Rostocker Univ. immatrikulieren. Zum Lehrkörper gehörte neben anderen angesehenen Humanisten auch der Mathematiker und Mediziner Henricus Brucaeus (1530–1593), der vor Burmeisters Immatrikulation im Rahmen seiner mathematischen Vorlesungen auch die spekulative Musiktheorie behandelt hatte. Von einem der damaligen Studenten erhielt Burmeister später den mitgeschriebenen Vorlesungstext, den er 1609 mit ausführlichen...