*15. Okt. 1819 in Kremsier, †4. Febr. 1890 in Wien, Musikschriftsteller und Musikkritiker. Laurencin wuchs auf als Sohn eines Offiziers, der zum Gefolge des Erzherzogs Rudolph gehörte und seit 1806 dessen Obersthofmeister und wirklicher k. k. geheimer Rat war. Nach erstem Unterricht durch einen Privatlehrer erhielt er eine gründliche musikalische Ausbildung während seiner Gymnasialjahre von 1833 bis 1837 in Brünn bei Gottfried Rieger (1764–1855) und Josef Anton Novotný, zwei ehemaligen Kpm. aus der Kapelle des Grafen Heinrich Wilhelm von Haugwitz (1770–1842) in Náměšt. In diese Zeit fiel auch Laurencins erste Bekanntschaft mit der Philosophie Hegels. Seit 1837 studierte er Philosophie an der Univ. Prag und erhielt daneben weiter Musikunterricht bei V. J. Kr. Tomášek und C. F. Pritsch. 1839 begegnete er in Karlsbad L. Spohr, der ihm zu weiteren ästhetischen Studien riet. Seit dieser Zeit verkehrte er auch mit E. Hanslick, G. Nottebohm, A. W. Ambros und J. Fischhof, denen er später in Wien wieder begegnete. Laurencins Versuch einer Habilitation in Literatur, Ästhetik oder Philosophie scheiterte, und so siedelte er 1845 nach Wien über, wo er zwei Jahre später Anwärter auf das Amt eines Auskultanten am niederösterreichischen Landgericht wurde. Die Prüfung zum Richteramt im Herbst 1847 bestand er nicht, und da...