* 26. Mai 1877 in San Francisco, † 14. Sept. 1927 in Nizza, Tänzerin. Isadora Duncan hatte bereits als Kind mit dem Tanzen und dem Unterrichten begonnen, ohne je eine konventionelle Tanzausbildung durchlaufen zu haben. Sie gilt als eine der innovativsten und einflußreichsten Persönlichkeiten der Tanzgeschichte im 20. Jh., als Revolutionärin, die durch ihr Tanzen das Ausdrucksspektrum von Bewegung richtungweisend veränderte und durch ihr Leben einen beispielhaften Beitrag zur Selbstbestimmung der Frau leistete. Ihre zeitlebens von Sendungsbewußtsein getragene Karriere begann nach einem Probeauftritt in New York um 1900 in London, wo, neben Opernhäusern und Varietés, auch private Gesellschaften und Künstlervereine Auftrittsmöglichkeiten für ihre handlungslosen, atmosphärischen Tänze boten. Für Duncan war Tanzen zugleich Berufung und Beruf. Sie befand sich nahezu ununterbrochen – zumeist in Europa – auf Tournee: in London, Paris, Berlin, München, Wien, Budapest, in Griechenland; 1904 unternahm sie ihre erste Rußlandtournee, 1908 trat sie zum ersten Mal wieder in den USA auf; 1916 reiste sie zu Auftritten nach Südamerika. Duncan wurde nicht nur durch verschiedene Künstler geprägt, sondern übte ihrerseits einen starken Einfluß auf Persönlichkeiten wie u. a. den Bühnenbildner und Theatertheoretiker Edward Gordon Craig, den Tänzer und Choreographen Michel Fokine oder den Schauspieler und...