*7. Jan. 1787 in Töttelstädt (Herzogtum Gotha), †28. März 1860 in Gotha, Pianist und Komponist. Die Tätigkeit des Vaters Johann Matthias (1738–1813) als Kantor und Org. des Heimatortes gewährleistete frühe musikalische Eindrücke. Während der Gymnasialzeit in Erfurt erhielt Johann Ludwig Böhner Unterricht von M. G. Fischer und kam, nachdem er sich 1805 in Gotha als Klavierlehrer niedergelassen hatte, in näheren Kontakt mit L. Spohr, von dem er wesentliche Anregungen empfing. Seine offenbar herausragenden pianistischen Fähigkeiten fanden ungeteilten Beifall; dagegen neigte er zu reichlich unstetem Lebenswandel, und die Bemühungen seiner Gönner (unter ihnen A. E. Müller, der Leipziger Verleger Ambrosius Kühnel, der Gothaer Kantor Johann Gottfried Schade und der Literat Rudolph Zacharias Becker), ihm eine solide Anstellung zu verschaffen, führten lediglich dazu, daß er im Jahre 1809 für einige Monate als Musiklehrer bei der Familie von Seckendorff in Zingst bei Querfurt tätig war. Nach einem etwa halbjährigen Aufenthalt in Jena (1809/10), wo er sich an der Univ. immatrikulierte, in angesehenen Gesellschaftskreisen unterrichtete und durch seine Kompositionen Aufsehen erregte, begab er sich, unterstützt von Herzog August von Sachsen-Gotha (1804–1822), auf Reisen und trat in einigen mittel- und süddeutschen Städten erfolgreich als Pianist auf. In den Jahren 1811...