*im Nov. oder Dez. 1813 in Warschau, †4. Mai 1896 ebd., Musikkritiker und Musikpublizist. Sikorski, ein Kompositionsschüler J. Elsners, arbeitete ab 1843 für die Monatsschrift Biblioteka Warszawska. 1849 ersuchte er den Klerus, Zugang zu Kirchen- und Klosterarchiven zu gewähren. Er entdeckte u. a. Quellen in Łowicz, Puƚtusk und Częstochowa (Tschenstochau), holte Materialien nach Warschau und legte ein Forschungsprogramm fest. Seine wertvollen Sammlungen und Notizen, die zur Grundlage der polnischen Musikhistoriographie wurden, verbrannten 1939 im kgl. Schloß in Warschau. Seit 1853 Musikkritiker der Gazeta Codzienna, gründete er 1857 mit der Wochenzeitschrift Ruch Muzyczny (seit Jan. 1862: Pamiętnik Muzyczny i Teatralny, eingestellt am 31. Dez. des Jahres) das erste moderne polnische Musikperiodikum, dessen Artikel er größtenteils selbst schrieb. 1865 bis 1874 war Sikorski Chefredakteur, Musik- und Theaterkritiker der Gazeta Polska, 1871 Mitbegründer der Warschauer Musikgesellschaft (Warszawskie Towarzystwo Muzyczne).