*14. Okt. 1738 in Bologna, †1. Nov. 1817 ebd., Komponist. Giovanni Zanotti, Neffe des berühmten Bologneser Gelehrten Francesco Maria Zanotti, war Padre Martini zufolge Mitglied della ragguardevole per dottrina famiglia Zanotti (G. B. Martini 1776). Zanotti war Ende der 1750er Jahre Martinis Schüler und wurde 1758 mit ihm Mitglied der Accademia filarmonica von Bologna; 1764 übernahm er die Leitung der Accademia und hatte sie wegen des Todes von G. Consoni auch für das folgende Jahr inne. Bereits 1761 war er nach einer strengen Prüfung zum »sostituto« von Giuseppe Carretti in der Cappella di S. Petronio ernannt worden; seine Mitbewerber waren L. Gibelli, A. Mazzoni, P. Lanzi und D. Barbieri gewesen. Von 1774 bis 1789 war er schließlich maestro di cappella an S. Petronio. In den Jahren 1774 und 1778 hielt sich Zanotti in Venedig auf, wo er im Dienst von Carlo di Colloredo stand. Nachdem 1804 in Bologna das Liceo filarmonico eröffnet worden war, übernahm Zanotti die Klavierklasse bei einem Gehalt von 1000 Lire. Zu seinen Schülern zählte u. a. Benedetto Bonelli, der 1812 Zanottis Stellvertreter am Liceo wurde. In seinen letzten Lebensjahren war Zanotti blind. ...