*24. Jan. 1879 in Jarosław (Jaroslau, Galizien; heute Polen, Gebiet Rzeszów), †9. Sept. 1979 in L’viv (Lemberg, Ukraine), Komponist, Musikwissenschaftler, Pädagoge, Musikethnologe und Dirigent. Nach einem philologischen Studium an der Univ. Lemberg (1898–1901) studierte Ljudkevyč von 1906 bis 1908 privat in Wien Kontrapunkt und Orchestrierung bei H. Grädener, Musikgeschichte bei G. Adler (Promotion 1908) sowie Komposition bei A. Zemlinski. 1908 hörte er in Leipzig Vorlesungen von H. Riemann. Von 1910 bis 1914 unterrichtete er am Lysenko-Musikinst., dessen Leitung er übernahm. Von 1914 bis 1919 leistete er Kriegsdienst in der österreichischen Armee, bevor er in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Anschließend (1921–1939) lehrte Ljudkevyč erneut am Lysenko-Musikinst. und inspizierte dessen galizische Zweigeinrichtungen. Von 1936 bis 1939 hatte er den Vorsitz der mw. Kommission des Sojuz ukraïns’kych profesijnych muzyk (SUPROM, Ver. ukrainischer Berufsmusiker) inne. Seit 1939 unterrichtete er am Lemberger Lysenko-Staatskons. (dem vormaligen Lysenko-Musikinst.), wo er seit 1945 (mit Unterbrechungen) bis zu seinem Tod Prof. für Musiktheorie und Leiter des Lehrstuhls war. Daneben war er von 1939 bis 1951 Mitarbeiter des Staatlichen ethnographischen Museums. Ljudkevyč erhielt zahlreiche staatliche Auszeichnungen (u. a. Volkskünstler der Ukraine, 1954; Nationaler Ševčenko-Preis, 1964). ...