I. EinführungDie Tschechische Republik, seit 1993 selbständiger Staat, setzt sich aus den historischen Landschaften Böhmen und Mähren sowie einem Teil Oberschlesiens zusammen. Dieses Gebiet war in der Vergangenheit mit verschiedenen benachbarten Territorien politisch verbunden, am längsten mit der Lausitz (1319–1635) und mit Schlesien (1335–1742). Seit 1526 gehörten die Länder der böhmischen Krone zum österreichischen Habsburgerreich, nach dessen Zerfall sie – zusammen mit der Slowakei, dem ehemaligen Oberungarn – die Republik Tschechoslowakei bildeten (1918–1939, 1945–1992). Die Koexistenz verschiedener Nationalitäten in den böhmischen Ländern, insbesondere die deutschsprachige Bevölkerung und Kultur vom Mittelalter bis 1945, erfordert die Unterscheidung zwischen der allgemeineren territorialen Bezeichnung »böhmisch« und der Benennung »tschechisch« im engeren Sinne für die tschechischsprachigen oder tschechisch-nationalen Erscheinungen auf diesem Gebiet.jan kouba kouba , jan*