1. Moses, Moshe (Maushe) ben Mendel, Moses Dessau, * 6. Sept. 1729 (12. Elul 5489) in Dessau, † 4. Jan. 1786 in Berlin, PhilosophMendelssohn, MosesMoses Mendelssohn. Der Sohn des Schulmeisters, Toraschreibers und Synagogendieners Mendel Heymann (1683–1766) und seiner Frau Rahel Sara († 1756) stammte aus ärmlichen Verhältnissen und wuchs im Dessauer Ghetto auf. Bereits als Vierjähriger erhielt er Bibel- und Toraunterricht von seinem Vater. Sein erster wirklicher Lehrer war der Landesrabbiner David Fränkel, der ihn nach Kräften förderte und auch mit den lebenslang prägenden Schriften des Maimonides bekannt machte. Als Fränkel 1743 zum Oberrabbiner in Berlin ernannt wurde, folgte ihm der mittellose Knabe, um weiter studieren zu können. In Berlin lernte er, der bis dahin nur jiddisch und hebräisch gesprochen hatte, zunächst deutsch, dann auch Englisch und Französisch, schließlich Latein und Griechisch. 1749 kam es zur folgenreichen Begegnung mit Aaron Salomon Gumpertz (1723–1769), dem von Gottsched beeindruckten Arzt und späteren Freund, der ihn (neben dem Arzt und Urgroßvater E. Hanslicks, Abraham Kisch) ins intellektuelle Leben des friderizianischen Berlins einführte und auch mit dem jungen Lessing bekannt machte. Lessing und Mendelssohn verband eine lebenslange Freundschaft, die schließlich...