*26. März 1874 in Tábor (Südböhmen), †24. Dez. 1930 in Agram (heute Zagreb), Geiger, Dirigent und Komponist. Nedbals Vater übte in Tábor den Beruf des Advokaten aus, die Familie (Nedbal hatte sieben Geschwister) war deutschsprachig. Vor Abschluß des Gymnasiums trat Nedbal 1885 in das Prager Kons. ein, wo er bei A. Bennewitz Violine, bei Karel Knittl (1853–1907) und Karel (Karl) Stecker (1861–1918) Musiktheorie und bei A. Dvořák Komposition studierte. 1892 schloß er seine Studien ab, nachdem er Ende 1891 bereits das Böhmische Streichquartett begründet hatte, mit dem er als Bratschist und Organisator (u. a. an der Seite von J. Suk) zu internationalem Ansehen gelangte. Am 24. Nov. 1896 trat er erstmals als Dgt. der ebenfalls von ihm mitbegründeten böhmischen (dann tschechischen) Philharmonie in Prag in Erscheinung, 1902 debütierte er als Komponist mit dem Ballett Der faule Hans (Pohádka o Honzovi) in Prag; nach einer Umarbeitung wurde das Werk im Jahr darauf auch an der Wiener Hofoper präsentiert. Aus privaten Gründen 1906 nach Wien übergesiedelt, konnte Nedbal dort zunächst kompositorisch nicht reüssieren, etablierte sich jedoch rasch als Dgt., nachdem er erste, teilweise spektakuläre Gastauftritte bereits zu Beginn des Jh....