* 23. Juni 1824 in Altona (Hamburg, damals dän. Gesamtstaat), † 10. März 1910 in Leipzig, Dirigent, Komponist, Pianist, Musikpädagoge und Musikschriftsteller. Auf Grund seiner wenig robusten Konstitution, die er von seiner Mutter Johanna Henriette Dorothea Wetegrove († 1828) geerbt hatte, besuchte C. Reinecke auf Weisung des strengen Vaters Johann Peter Rudolf Reinecke (1795–1883) keine öffentliche Schule. Der Vater wirkte als Musikpädagoge in Altona, später am Lehrerseminar in Segeberg. Er zog Carl und dessen Schwester Anna Johanna Elisabeth (* 1823) alleine groß und blieb der einzige Lehrer des Sohnes. Reinecke, der erst Pianist werden wollte und mit elf Jahren erstmals öffentlich auftrat, begann alsbald mit dem Komponieren (sein op. 1 Zwei Charakterstücke und eine Fuge für Klavier erschien 1838 im Druck) und unterrichtete Schüler. Sein Können – mit diesem immer unzufrieden – wollte er in Leipzig vervollkommnen. Dank der Unterstützung durch F. Mendelssohn Bartholdy trat er als Pianist am 16. Nov. 1843 erstmals im Leipziger Gewandhaus auf. Mit Otto von Königslöw, Andreas Grabau und seinem späteren Biographen Jos. Wilh. von Wasielewski gründete er ein Streichquartett, spielte bei Schumann vor und setzte sich bes. für...