* get. 29. Juli 1723 in Dresden, † 1. Jan. 1789 in Dresden, Komponist und Musiker. Christlieb Siegmund Binder entstammt einer Naumburger Musikerfamilie. Bereits sein Vater wanderte nach Dresden aus und war dort als Cadet-Hautboist tätig. Christlieb Siegmund empfing seine musikalische Ausbildung vermutlich als Kapellknabe bei dem Dresdner Hofmusiker P. Hebenstreit. Ab 1742 erlernte er bei diesem im Auftrag des Hofes das Spiel des nach seinem Lehrer benannten Pantaleon, eines hackbrettartigen Instrumentes. Die modische Wertschätzung dieser Kunst öffnete ihm den Weg in die Hofkapelle, der er seit 1751 als Pantaleonist angehörte. Sein frühes Wirken fiel in die glanzvolle Periode des Dresdner Musiklebens, welche vor allem von J. A. Hasse geprägt war. 1764 wurde Binder neben P. August als Org. an der Kath. Hofkirche angestellt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne. Die veränderte höfische Musikpflege unter dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. (reg. 1763–1827), welche der Kirchen- und Kammermusik mehr Raum gab, sowie die allmähliche Etablierung eines bürgerlichen Konzertlebens in Dresden forderten Binders Fähigkeiten auch als Cembalist.