I. EinleitungKontrabaß (lat. contra, gegen, gegenüber) bezeichnet eine Stimmlage unterhalb des Basses (Sub-Baß). »Contra bassus« wurde z. B. die dritte Stimme im üblicherweise zweistimmigen Gymel genannt, der frühesten Form englischer Mehrstimmigkeit im 15. Jahrhundert.Kontrabaß bedeutet a) einem Instrumentennamen voran- oder nachgestellt, das tiefste, aber nicht immer das 16´-Instrument einer Instrumentenfamilie; b) das größte und tiefste Streichinstrument. Der Kontrabaß (engl. double bass; frz. contrebasse; ital. contrab[b]asso; span. contrabajo) entwickelte sich aus den Baßinstrumenten der Viola-da-Gamba-Familie. Er hatte noch bis ins 18. Jh. Bünde auf dem Griffbrett und fünf bis sechs Saiten. Größe, Form und Besaitung sind bis in die Gegenwart nicht einheitlich. Das heutige Orchesterinstrument hat gewöhnlich vier Saiten in E1-A1-D-G (Korpuslänge ca. 100-120 cm, klingende Saitenlänge 95-115 cm), seltener drei oder fünf Saiten (die fünfte in C1 oder H2). Das viersaitige Instrument wird gelegentlich auch mit einer sog. C-Maschine ausgestattet, einem Klappensystem zur Verlängerung der E1-Saite. Im deutschen Kulturbereich anfangs zu den »Groß Geigen« gezählt, erschienen Kontrabaß-Artikel bis ins 19. Jh. grundsätzlich unter dem Stichwort →...