fl. ca. 1360–1390, vor †10. Juni 1391, Komponist. Matheus de Sancto Johanne stammt aus der nordfranzösischen Diözese Noyon. Erstmals ist er 1366 als Kleriker im Dienste von Enguerrand de Coucy, Earl von Bedford und Graf von Soissons sowie (seit 1365) Schwiegersohn des englischen Königs Eduard III. dokumentiert. Am 18. Mai 1368 erteilte die englische Krone Anweisung zur Ausstellung eines Geleitbriefs, welcher Matheus die Rückkehr aus dem Dienst der englischen Königin Philippa von Hennegau nach Frankreich ermöglichte. Im Nov. 1378 wird Matheus wiederum urkundlich greifbar, nunmehr im Dienst Ludwigs I., Herzog von Anjou. Möglicherweise gehörte er bereits 1377 und auch noch im Jahre 1380, als der Herzog am Papsthof in Avignon weilte, zum Hof dieses französischen Fürsten. Bereits vor 1378 war Matheus jedoch auch mit Kardinal Robert von Genf, der am 20. Sept. 1378 im süditalienischen Fondi als Klemens VII. zum Papst der avignonesischen Obödienz gewählt worden war, beruflich verbunden gewesen; die genauere Art dieser Beziehung ist jedoch unklar. Von Herbst 1382 bis 1387 war Matheus nachweislich Mitglied der päpstlichen Kapelle Klemens VII. in Avignon. Er starb wohl in der ersten Hälfte des Jahres 1391, da am 10. Juni 1391 seine Benefizien an den Kollegiatkirchen von St. Pierre-au-Marché und...