*30. Nov. 1861 in Bozen, †5. Febr. 1907 in München, Komponist und Musikpädagoge. Nach dem frühen Tod der Mutter (1867) kam Thuille kurz vor dem Tod des Vaters (1872), der in Bozen eine Buch- und Kunsthandlung betrieben und Ludwig den ersten Klavierunterricht gegeben hatte, in das Benediktinerstift Kremsmünster. Dort erhielt er als Chorsänger einen Freiplatz für das angeschlossene Gymnasium sowie Unterricht in Violine und Klavier und setzte seine schon in Bozen begonnenen, heute größtenteils verschollenen Kompositionsversuche fort. Pauline Nagiller, die mit der Familie bekannte Witwe des Tiroler Musikers und Komponisten Matthäus Nagiller (1815–1874), nahm sich des Waisenkindes an und veranlaßte 1876 dessen Umzug nach Innsbruck, wo der junge Thuille neben dem Gymnasiumsbesuch Privatunterricht (Kl., Orgel, Mth.) bei J. Pembaur d.Ä. nehmen konnte. 1877 lernte er R. Strauss kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Der Kontakt verstärkte sich, als Thuille 1879 nach München übersiedelte und dort Schüler der kgl. Musikschule bei J. G. Rheinberger (Orgel und Mth.) und Karl Bärmann (Kl.) wurde. Nach Abschluß seines dreijährigen Studiums war er zunächst als privater Musiklehrer tätig, bis er 1883 an die kgl. Musikschule als Lehrer für Klavier und Harmonielehre zurückkehrte. 1890 wurde er zum Prof....