fl. um 1500, Komponist(en). Die Identität bleibt unklar, da der Beiname petit recht verbreitet war und »Ninot« (Kurzform für Jean) außerhalb musikalischer Quellen nicht belegt ist. Ein Johannes Petit alias Baltazar (vgl. GA B. Hudson 1979) war nachweislich 1488 bis mindestens 1494 und 1501 an der Sixtinischen Kapelle beschäftigt. Drei Motetten eines »Jo. Le Petit« sind in I-Rvat C.S. 42 enthalten. Ein Brief von Baltazar an Piero di Lorenzo de’ Medici von 1493 (?) läßt eine Verbindung zu Florenz vermuten (vgl. ebd.), zumal dieselben drei Motetten auch im Codex I-Fn II.I.232 enthalten und »Ninot« zugeschrieben sind. Baltazar starb im Mai 1502 (s. Hudson). Der auf das frühe 16. Jh. deutende Stil der meisten späteren Werke Ninots weist auf den jüngeren Komponisten (vgl. L. Litterick 1998) Jean Lepetit, maître de la psallette (1506–1510) und Kanoniker (1510–1529) an der Kathedrale von Langres, wo u. a. auch A. Bruhier (1504) und J. Barra (1512–1514) tätig waren, deren Werke in I-CMac L und M mit einer Messe von »Ninot« vertreten sind. Werke von »Ninot« und Bruhier finden sich außerdem in S-Uu 76a. Ein »Nynot« wird mit Bruhier und anderen in der...