* get. 24. April 1721 in Saalfeld (Thüringen), in der Nacht vom † 26. zum 27. Juli 1783 in Berlin, Komponist, Musiker, Pädagoge und Theoretiker. Sein Vater, Matthias Kernberg (1689–1779), war fürstlicher Lakai in Saalfeld und Coburg; über die Mutter sind keine Informationen greifbar. Johann Philipp Kirnberger erhielt in jungen Jahren Unterricht auf der Violine und dem Cembalo. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Coburg setzte er (ab 1736?) seine musikalischen Studien in Gräfenroda bei J. P. Kellner und anschließend (ab 1738) in Sondershausen fort, wo er bei dem dortigen Hofmusiker Meil Violinunterricht nahm und auch mit H. N. Gerber in Verbindung stand. Marpurg und E. L. Gerber zufolge soll Kirnberger 1739 nach Leipzig gegangen sein und dort zwei Jahre lang den Unterricht J. S. Bachs »im Klavierspielen als in der Komposition« (GerberATL) genossen haben. Nach Ausweis seines (fragmentarisch erhaltenen) Stammbuchs (in D-B) weilte er im Herbst 1740 allerdings in Sondershausen; seinen Aufenthalt in Leipzig dokumentieren erst zwei Einträge vom Jan. und März 1741. Im Juni 1741 ist er in Dresden nachweisbar. Von dort wandte er sich nach Polen, wo er in den folgenden zehn Jahren verschiedene Anstellungen innehatte: in Tschenstochau (Petrikau) bei Graf Poninsky,...