*30. Jan. 1801 in Prag, †15. Juli 1881 in Wien, Komponist, Geiger und Pianist. Nach seinem Studium in Prag bei Fr. D. Weber (Harmonielehre und Komposition), KonzM. Franz Zawora (fl. 1790) und V. J. K. Tomášek (Klavier) sowie Fr. W. Pixis d.J. (Violine) besuchte Bocklet 1817 erstmals Wien, wo Beethoven auf ihn aufmerksam wurde und ihn an den Verlag von S. A. Steiner empfahl, der »diesem jungen Künstler […] aus Prag allen vorschub […] leisten« möge (Briefwechsel, hrsg. von S. Brandenburg, Mn. 1996, Bd. 4, S. 51, Nr. 1109).Zu Bocklets Schülern im Rahmen seiner 1820 einsetzenden Wiener Lehrtätigkeit zählen H. Ehrlich, Chr. L. H. Köhler, Ed. Marxsen und Fr. Pivoda. 1821 wurde Bocklet, der bereits mehrfach als Violinsolist aufgetreten war, 1. Geiger am Theater an der Wien, um sich bald jedoch überwiegend auf das Klavierspiel zu verlegen. Bei seinen Konzerten in Prag und Wien trat er u. a. gemeinsam mit Joseph Böhm (1795–1876), A. (von) Henselt, Joseph Linke (1783–1837), I. Schuppanzigh, J. Slavík und S. Thalberg auf; er spielte dabei neben Kompositionen Beethovens und Schuberts häufig Werke von Hummel und Moscheles, als Geiger u. a. Stücke von Pixis und Rode. Mit Schubert, der Bocklet 1825 seine Klaviersonate D-Dur op. 53 (D 850)...