* 15. September 1945 in Augusta/Ga. † 30. September 2019 in New York, Sängerin. Die amerikanische Sopranistin Jessye Norman begann ihr Gesangsstudium an der Howard Univ. und setzte es ab 1967 am Peabody Conservatory fort. Entscheidende Impulse erhielt sie von Interpretationskursen bei P. Bernac an der Univ. of Michigan. Ein Stipendium ermöglichte ihr 1968 die Teilnahme am ARD-Wettbewerb in München. Sie gewann den ersten Preis und wurde an die Deutsche Oper Berlin engagiert, wo sie 1969 als Elisabeth (Wagner, Tannhäuser) ihr Bühnendebüt gab. 1971 sang sie die Sélika in G. Meyerbeers L’Africaine beim Maggio Musicale Fiorentino und debütierte ein Jahr später an der Mailänder Scala in der Titelrolle von Verdis Aida und am Londoner Covent Garden als Cassandre (H. Berlioz, Les Troyens). Norman verfolgte diesen Weg zunächst jedoch nicht weiter, sondern etablierte sich im Verlauf der folgenden Jahre weltweit als eine der wichtigsten Konzertsängerinnen und Liedinterpretinnen ihrer Zeit. Einen besonderen Schwerpunkt ihres umfangreichen Repertoires legte sie hierbei auf die französische Liedliteratur seit dem späten 19. Jahrhundert. Ebenso großen Raum nahmen in ihren Konzertprogrammen aber auch die Klavierlieder von Schubert, Schumann und Brahms sowie die Orchesterlieder von R. Strauss und die...