*um 1640 in Paris, †10. Juni 1708 ebd., Komponist. Jean Mignon ist der Sohn von Pierre Mignon, Schuhmacher und Kammerdiener von Henri II. de Bourbon, Prince de Condé. Er trat in die Sängerschule von Notre-Dame in Paris ein und erhielt nach Ostern 1654 ein Stipendium am Pariser Collegium Fortetum. Nach der Priesterweihe (Ort und Jahr sind unbekannt) wirkte er als maître de musique an der Kathedrale in Senlis und bewarb sich 1663 (und später noch einmal 1683) vergeblich als sous-maître in der königlichen Kapelle in Versailles. Am 30. Aug. 1664 wurde er als Nachfolger von P. Robert, der die Stelle am Hof erhielt, mit einem jährlichen Gehalt von 200 Livres zum magister musices et symphoniarcha an Notre-Dame in Paris ernannt und dedizierte dem Kapitel 1668 eine (nicht identifizierte) Messe. 1669 u.ö. war Mignon Jurymitglied des berühmten Puy de musique in Caen. Anläßlich einer Glockenweihe am 29. April 1682 in Notre-Dame komponierte er den Psalm »Laudate Dominum in sanctis ejus« (verschollen). Er hatte in Paris mehrere kirchliche Ämter inne: canonicus subdiaconus von Saint-Jean-le-Rond (1682), canonicus diaconus von Saint-Denis-du-Pas (1687) und vicarius...